Ausgewählter Beitrag
Total entnervt
Es gibt nicht viele Menschen, denen es binnen weniger Minuten gelingt, mich total zu entnerven.
Nehmen wir neulich die penetrante Schulbuchsverlagsvertreterin.
Sie hatte angerufen, um zu fragen, ob sie vorbeikommen dürfe.
Meine freundliche Antwort lautete:
"Nein danke, wir haben kein Interesse!"
Mir persönlich ist es ja ein wenig schleierhaft, was an diesem deutlich formulierten Satz unverständlich war.
Aber scheinbar erreichen auch deutliche Worte nicht immer den Empfänger, denn am nächsten Tag stand besagte Vertreterin unangekündigt im Büro und wollte mit mir diskutieren, warum ich kein Interesse an dem Verlagsangebot habe.
Nun könnte ich schreiben, die Spatzen pfeifen es von den Dächern (und wenn es nicht die Spatzen sind, dann andere zierliche Vögel), dass das Angebot für uns nicht relevant und viel zu teuer ist, aber ich nehme an, auch derartige Worte sind nicht zieleffizient.
Während jene Dame mich jedoch nur sehr kurzzeitig, dafür aber um so heftiger nervte, gibt es ja noch jenen Typ Mensch, dem es gelingt in wenigen Minuten exakt darzustellen, wie unfähig man in sämtlichen Lebensbereichen ist, dass zu viel Staub auf den Regalen liegt und es überhaupt Zeit wird, endlich einmal abzunehmen.
Praktisch fegen jene Menschen wie ein Wirbelsturm mal kurz durchs Leben und hinterlassen neben der schlechten Laune vor allem eine Schneise der Selbstzweifel oder wahlweise den Wunsch, sich zu betrinken.
In Anbetracht der Uhrzeit verschiebe ich Letzteres lieber und konzentriere mich auf die elementaren Dinge im Leben.
Zeit, das Haupthaar zu richten und an der üblen Laune zu arbeiten.
Nicht, dass ich selber noch zum Wirbelsturm mutiere.