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Kindergeburtstage haben den Vorteil, dass man schätzungsweise 10077635353 Kalorien verbraucht, da der Bewegungsgrad auf solchen Extremfeierlichkeiten ein enorm hoher ist.
Während man mit der einen Hand gerade Überreste einiger Negerküsse vom Boden kratzt, wischt die andere über den saftbeschütteten Tisch.
Zwischenzeitlich ist man damit beschäftigt, die aufgrund des Topfschlagens vorhandenen, durchaus mal fliegenden Kochlöffel aus diversen Blumenkübeln zu zupfen, den eigenen Nacken zu verarzten - da selbiger von fliegenden Kochlöffeln gestreift werden kann - und natürlich den unnatürlichen Hunger und Durst der kleinen Gäste zu stillen.
Noch stark im Staunen darüber begriffen, dass man anscheinend 25 kleine Baisers essen kann, ohne dass man sich unmittelbar übergeben muss, fällt in der Küche die Schüssel mit dem roten Wackelpudding auf die Fliesen, was sich optisch recht kunstvoll ausmacht, vom Grunde her aber eine Riesensauerei bedeutet.
Auf der Erde knieend im Wackelpudding wühlend muss man dann eventuell unbekopfte Barbiepuppen reparieren, denen andere kleine Gäste versehentlich den Kopf vom Leib gerissen haben.
Kleine Desaster wie eingeschnappte Töchter kann man nur geflissentlich irgnorieren, da man genug damit zu tun hat, den Entertainer für den Besuch zu spielen.
Beliebte Spiele, man denke da nur an den Klassiker "Reise nach Jerusalem" können mitunter in einem Handgemenge enden, wenn uneinsichtige kleine Gäste gleich mehrere Sitze für sich beanspruchen und dies durch die Querlage ihres Körpers über eben jene Sitze kundtun.
Essen ist ja immer ein ganz großes Thema bei diesen Megaevents und spritzende Tomatensoße über klebrige Wackelpuddingreste geben dem Boden eine sehr eigenwillige, aber eben auch individuelle Note.
Das Wechseln der Kleidung der Kinder, die es leider nicht mehr bis zur Toilette geschafft haben macht man spätestens nach der vierten Episode mit links und sozusagen nebenher.
Während man mit den Kindern tanzt, räumt man rasch noch hier und da Gefallenes, Angeklebtes, Angebissenes, Ausgespucktes zur Seite, um den abholenden Eltern zu späterer Stunde das Gefühl zu geben, ihr Kind war bei uns gut aufgehoben.
Und wenn dann abends zwei müde, aber extrem glückliche Kinder ins Bett fallen, fragt man sich auch nicht mehr: Wofür das alles?
[Und bitte, wer fährt schon Rad im Fitnessstudio?
Dann doch lieber Kindergeburtstag feiern.
Der Kalorienverbrauch dürfte der Millionenfache sein.]
;-)
Berichte wie dieser erinnern mich daran, dass die Burtzeltage der Kids früher viel aufregender - vor allem für uns Eltern - waren. Ach ja ... und wie ich - nicht nur hier - lese, ähneln sich die kleinen Katastrophen doch sehr *gg*
vom 21.01.2006, 22.35