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Noch ein Teenager Mysterium
Natürlich kann man mal eine Tasse fallen lassen.
Man kann die Scherben zusammenfegen.
An sich ist das eine gute Idee.
Natürlich kann man sich dann auch erstmal hinsetzen und geschätzte zehn Warnbriefchen an die bereits schlafende Mutter (also mich) schreiben.
Damit diese, wenn sie am nächsten Morgen aufsteht, auch weiß, was da los ist in der Küche.
Gut, man hätte die zusammengefegten Scherben auch entsorgen können.
Aber so Teenager denken da wahrscheinlich in anderen, voll cooleren Sphären.
Und ich finde es gut, dass auf den Zettelchen stand, dass dort Scherben einer Tasse liegen und ich aufpassen soll und bitte besser nicht hineintreten soll.
Im Zeitalter von WhatsApp hatte ich auch bereits eine diesbezügliche Warnung auf diesem Medium bekommen und wusste, was mich erwarten würde.
Es war nämlich so.
Die Tasse fiel aus dem Schrank - kann passieren.
Die Scherben flogen - logischerweise - durch die ganze Küche.
Man fegte diese zusammen - also die Scherben jetzt.
Und nun geschah das eigentlich Mysteriöse.
Der Handfeger verschwand.
Ja.
So muss es gewesen sein.
Kehrblech und Handfeger verschwanden und man hatte einfach nicht mehr die Möglichkeit, den Schaden zu beseitigen.
(Oder kein Zeitfenster, womöglich begann gerade irgendeine wichtige Serie im TV - aber das ist nur eine unebstätigte, rein mütterliche These.)
Also schrieb man, während man diese Serie da schaute, diese vielen Warnbriefchen und legte sie um die Scherben herum.
Ich liebe meine Töchter.
Ehrlich.
Wäre mir das früher passiert, hätte ich die Schuld auf ein anderes Familienmitglied geschoben, nicht einmal nach Handfeger und Kehrblech gesucht und wäre höchstwahrscheinlich (mit einem begnadeten schauspielerischen Talent) mit hochgezogen Brauen in die Küche gelaufen und hätte gerufen:
"Boaaah, wer war DAS denn?"
Ich habe also alles richtig gemacht mit meinen Töchtern.
Sie sind mitfühlend und vorausschauend und ehrlich.
Was will ich mehr?
Glücklicherweise fand sich der Handfeger wieder.
Und Scherben bringen ja ohnehin Glück!
"Ich liebe meine Töchter." ... das ist so ein rührendes Liebesbekenntnis, also der ganze Artikel! Bitte mehr davon, was ich selbst als Mutti zu 100% mitfühlen kann.
vom 20.05.2016, 16.48