Gäbe es eine Steigerung von höher, so müsste ich sie jetzt benutzen, um
zu verdeutlichen, wie hoch ich oben sitze ...... auf der Palme.
Ersatzweise kann man sich eine ins Unermessliche gewachsene Palme vorstellen und mich oben drauf.
Wutentbrannt versteht sich und höchstwahrscheinlich mit wenig attraktivem, dafür aber hochrotem Kopf.
Nehmen wir an, man bestellt etwas im Internet.
Ein Vorgang, den ich nunmehr unzählige Male problemlos praktiziert habe.
Sämtliche Fahrer, sämtlicher Versandunternehmen kennen unseren Namen
und unseren Briefkasten und unsere Nachbarn, bei denen sie gerne mal
unsere Päckchen deponieren.
Nun denn.
Die Ware wird bestellt und direkt bezahlt und man wartet nun.
Man wartet und wartet.
Man wartet noch länger und ist geduldig.
Irgendwann, sagen wir mal so nach zehn Tagen fragt man freundlich nach, wo denn die Ware wohl bleibt.
Der angeblich einsichtige Versandstatus ist nicht abrufbar, dafür liest man immer wieder den freundlichen Hinweis:
"Wir
bereiten Ihre Lieferung gerade für die Nachverfolgung vor, deshalb
erscheintsie hier noch nicht. Bitte versuchen Sie es später noch
einmal."
Dieser freundlichen Bitte kommt man später sowie weitaus später
gehäuft nach, nur um immer wieder auf diesen nach wie vor freundlich
wie nutzlosen Hinweis zu stoßen.
Also fragt man freundlich per Email nach.
Immerhin benötigt man die Ware bald.
Man erhält eine prompte Antwort mit dem kryptischen Hinweis:
"Sagt Ihnen der Name "Olinski" etwas?"
Nein.
Definitiv nein.
Schön, dass wir jetzt quasi in Ratespielen miteinander kommunizieren.
Ich weise - nach wie vor nett - darauf hin, dass mir der Name "Olinski"
rein gar nichts sagt und ich auch nicht wüsste, was "Olinski" mit der
von mir bestellten und bezahlten Ware zu tun hat.
Und jetzt beginnt es spannend zu werden und ich fange an, langsam und gemächlich an der Palme emporzuklettern.
XYZ, das Versandunternehmen, behauptet nämlich, die Ware sei am
4.09.2007 an unsere Adresse geliefert worden, unterschrieben habe eben
"Olinski".
Ich freue mich für Herrn oder Frau Olinski, dass sie sich nun im Besitz
eines wunderbaren Koffersets befinden, das ich bezahlt habe.
Ich hingegen habe von der Ware noch nichts gesehen und kenne auch nach
wie vor keinen Herrn und auch keine Frau namens "Olinski".
Nun könnte man ja meinen, es handle sich um irgendeinen Nachbarn, den ich nur (noch) nicht kenne.
Sicher, in einem Großstadtgettho mag dies möglich sein, aber ich halte
mich für geistig so fit, dass ich erstens genau weiß, wer im hiesigen
Zweifamilienhaus wohnt und auch die Namen der 12 anderen Nachbarn auf
unserer gesamten Straße bekomme ich ganz gut zusammen.
Aber nein, so wird mir gesagt, der Fahrer von XYZ habe eingetragen: abgeliefert bei "Olinski" an unsere Adresse.
Leider hat der Fahrer nun auch noch vergessen uns einen klitzekleinen Mitteilungszettel in die Briefkasten zu werfen.
Wir recherchieren also.
Nicht, dass man uns nachsagt, wir hätten nicht alles unternommen, um an unsere längst überfällige Ware zu kommen.
Sämtliche Nachbarn werden befragt, man telefoniert, befragt den hier seit mehr als 20 Jahren zustellenden Postboten.
"Olinskis" bleiben unbekannt.
Richtig wirklich und richtig hoch auf die Palme brachte mich dann
gestriges Telefonat mit einer mehr als undiplomatischen Mitarbeiterin
der Firma, bei der wir gekauft hatten.
Sie nämlich stellte die Anschuldigung in den Raum, ich könne ja mit
"Olinski" unterschrieben haben, um sie um die Ware zu prellen.
Ich bin nicht gerade sportlich. Gut, das ist eine Untertreibung, ich
bin mehr als unsportlich, aber sowas von schnell kann man im Grunde
eine Palme gar nicht erklimmen.
Nicht nur, dass wir Ware bezahlt und nie bekommen haben, nein, nun
werden auch noch haltlose Unterstellungen in der Raum geworfen.
Unglaublich.
Um nicht zu sagen, eine Unverschämtheit, eine Frechheit, etwas, worüber ich mich ohne Ende aufregen kann.
Mein Geld bekäme ich nicht so schnell zurück, sie hätten ja auch die Ware nicht mehr.
(Natürlich nicht, die hat ja auch "Olinski") und überhaupt warf man mir vor, man habe nun sehr viel Arbeit mit dem Vorgang.
Wie unverschämt von mir, bei "HC" zu bestellen.
Statt Schadensbegrenzung zu betreiben wird uns nun vorgehalten, XYZ
habe den Nachweis des Fahrers und die Unterschrift von "Olinksi".
Finde ich klasse.
Ich heiße zwar ganz anders, aber egal.
XYZ sagt, sie haben an Olinski geliefert und das an unsere Adresse.
Nachweislich wohnen hier weit und breit keine Olinskis, aber was macht das schon?
Vielleicht hat der XYZ Fahrer dem erstbesten Jogger das Riesenpaket in die Hände gedrückt.
Vielleicht habe ich auch schizophrene Nachbarn, die einen kleinen Olinski in sich herum tragen.
Das alles erklärt zwar nicht die Tatsache, dass der Fahrer uns nichtmal benachrichtig hat, aber der Firma ist das egal.
Wo "Olinski" unterschrieben hat, muss auch "Olinkski" wohnen.
Vielleicht sollte ich einen Nachweis des Einwohnermeldeamtes
verschicken, so als Beweis dafür, dass es niemanden weit und breit mit
diesem Namen gibt........
Alles "Olinski" oder was?
So etwas ähnliches ist mir auch einmal passiert. ich habe ware bestellt und nie bekommen. auf einmal bekam ich eine mahnung. natürlich habe ich mich beschwert. die haben mir dann den nachweis geschickt, dass das päckchen abgegeben wurde - die unterschrift kannte ich nicht, war auch kein nachbar. das zeugs blieb verschwunden.
ich musst eine eidesstattliche erklädung abgeben, dass ich das zeugs nicht geklemmt habe! da hab ich nie mehr bestellt..
vom 20.09.2007, 15.27