Ich schreibe ja bekanntlich gerne. Dies sagt zunächst nichts über die Qualität des Geschriebenen aus - muss es auch nicht.
Meine Tochter, seit einigen Monaten also Schulkind, schreibt nun auch sehr gerne.
Auch dies sagt vorläufig nichts über die Qualität des Geschriebenen aus.
Heute nun erhielt ich diesen Zettel von ihr, mit dem Hinweis, sie habe schonmal ein wenig Unterricht für mich vorbereitet:
Während ich diese Geste selbstverständlich ganz bezaubernd fand, kamen andere weitläufige Familienmitglieder damit weniger gut zurecht.
Nachdem ich gekonnt gedolmetscht hatte wurden mir schlimme Zeiten für mein Kind prophezeit.
Niemals wird es die korrekte Schreibweise lernen.
Niemals.
Nicht, dass ich solche Aussprüche nicht zur Genüge kennen würde, nein, es kam "noch besser".
"Du musst mal dieses "Lehrerhasserbuch" lesen!"
[Habe ich bereits!]
"Darin steht auch, dass aus den Kindern nichts wird!"
Eine meiner Meinung nach sehr gewagte Interpretation der Künschen Ergüsse, der ich mich selbstverständlich anschloss:
"Die Frau muss das wissen. Ihre diesbezügliche Qualifikation besteht immerhin darin, mehrere Kinder durch diverse Schulen begleitet haben zu dürfen!"
Obwohl mir das dick gedruckte Wort IRONIE förmlich auf der Stirn gestanden haben muss, nahm man meine Einsicht erleichert zur Kenntnis.
"So kann das nichts werden!" wurde nochmal lautstark bekräftigt und ich zeigte mich beruhigt ob der Tatsache, von so vielen kompetenten Menschen umgeben zu sein.
Hi, ich bin neu hier und freu mich, mal endlich eine Seite zu finden, mit der ich was anfangen kann. Weißt Du, ich fand die Zeilen Deiner Tochter einfach nur super. Wem man einmal die Lust vergrault am Schreiben, oder sie an sich selber zweifeln läßt, kann so viel zerstören... Wie gesagt, ich denke, aus Deiner Tochter kann alles werden, weil sie überhaupt sich ausdrückt. Das ist wie mit dem Sprechen... Hinterher fragt keiner mehr, ob man mit 1 oder erst mit 3 angefangen hat....
Liebe Grüße, Sanny
vom 27.01.2007, 22.44