Ausgewählter Beitrag
Vor rund zwölf Monaten begann eine Lebensphase, die ich schlicht als stressig und sehr problembehaftet empfunden habe. Es ist jetzt gut ein Jahr her, als ich mir während der Arbeit - durch einen mächtig dummen Unfall - mehrmals den linken Arm brach und das Radiusköpfchen. Nachdem ich von verschiedenen Ärzten falsch behandelt worden war, entdeckte endlich jemand die Brüche und ich lief fortan eine Weile mit einem netten Ganzarmgips herum. Kurz nachdem diese Sache einigermaßen ausgestanden war, erreichte uns die Wohnungskündigung wegen Eigenbedarfs. Die Weihnachtszeit war somit angefüllt mit Stress und Tränen und Wohnungssuche.
Wir erhielten die Zusagen für einen alten Bauernhof, für uns ein geniales Haus zum Leben. Wir freuten uns und ließen Weihnachten auf uns zukommen. Einen Tag vor Heiligabend kam dann ein Anruf. Wir konnten das Haus nun doch nicht mieten. Im Januar mussten wir aber aus der alten Wohnung heraus. Bedrückte Weihnachten voller Sorgen.
Am Silvesterabend dann die Unterschrift zur neuen Wohnung. Im Januar Renovierungsarbeiten, im Februar der Umzug.
Viele Krankheiten in der Familie und viel Stress und Ärger für mich an der Arbeit. Dann eine finanzielle Katastrophe, durch mein Verschulden.
Stress, Anspannung, Streit, Tränen.
Ein unverschuldeter Autounfall. Noch mehr Ärger. Krankheit. Stress. Finanzsorgen.
Kurz vor den Sommerferien die Eskalation beruflicherseits. Spontanwechsel. Neubeginn.
ATEMHOLEN
Das war das vergangene Jahr im Schnelldurchlauf. Die vielen positiven Augenblicke und Momente sind mir verloren gegangen. Schade eigentlich.
Doch ich merke, dass ich gestärkt aus diesem Jahr hervorgehe und das meine innere Ruhe wieder zurückkehrt. Sehr langsam, sehr zaghaft, sehr scheu.
Ich kann Dinge abhaken und versuchen sie ad acta zu legen. Ich habe an mir und den selbstverschuldeten Sorgen hart gearbeitet und arbeite nach wie vor dran.
In mir wächst das Gefühl: Es wird !
Was ich vor allen Dingen gelernt habe ist, den Augenblick zu genießen. Nicht daran zu denken, welche Sorgen morgen oder gleich wohl wieder im Raum stehen, sondern schöne Augenblicke als solche wahrzunehmen und bewusst zu erleben.
Die Zeit mit meinen Kindern bewusst zu erleben und mich an vielen Kleinigkeiten zu erfreuen.
Es geht mir gut.
Sicher, ich weiß nach wie vor nicht, was aus der beruflichen "Geschichte" wird. Aber auch hier bin ich wesentlich gelassener geworden und lasse einfach alles auf mich zukommen.
Ich wälze mich nachts nicht mehr schlaflos im Bett, sorgengeplagt. Ich schlafe ein, in der Gewissheit, dass es für alles eine Lösung geben wird und ich von Menschen umgeben bin, die mir helfen, die mir zur Seite stehen und die trotz meiner Fehler zu mir halten.
Ich habe großes Glück!
augenBloglich 21.10.2004, 07.24
...und mir stehen seit soeben die Tränen in den Augen.
Ich freu mich so für Dich, mit Dir, dass mir heute ganz bestimmt die richtigen Worte fehlen, aber sei Dir sicher, in meinem Herzen spüre ich sie!
Fühl Dich lieb gedrückt,
ganz liebe Grüsse, Jac
vom 21.10.2004, 15.25