Ausgewählter Beitrag
Müsste ich beschreiben, wie ich mich in den vergangenen Wochen gefühlt habe und nach wie vor fühle, so fiele mir spontan das Wort "amputiert" ein. Mit Gewaht - so schien es mir - nahm man mir ein Stück meiner Seele. Ein Stück meines Herzens. Ein Stück meines Lebens. Ich verfiel in Lethargie. Schrieb Kopfromane, mied den PC, sorgte mich, plagte mich, suchte Schuld und Auswege.
Ein Stück Heimat schien verloren.
Natürlich wurde mir irgendwann klar, dass ich zwar etwas verloren habe, aber das nicht schuldlos. Dass mir zwar etwas fehlt, aber ich dennoch weiterhin "ich" bin. Dass ich nicht gänzlich aufhören muss zu schreiben, nur weil ein Themenbereich zukünftig ausgeschwiegen werden muss. Dass ich mich nicht nur über meinen Beruf definiere, dass ich auch ein GANZES sein kann, ohne DIES.
Der Blick fällt so leicht auf das Negative. Rasch und ohne nachzudenken kann ich aufzählen, was mir die letzten 14 Monate alles "Schlimmes" widerfahren ist. Doch wem nützt das ? In der Vergangenheit zu leben, im Mitleid zu versinken, sich zu fragen, warum so Vieles, warum alles nacheinander, warum ich ?
Letzteres ist einfach, denn immer war und ist mein "ich" mit eingewickelt in diesem Spinnennetz, in dem ich mich winde und dessen Klebrigkeit mir zu schaffen macht. Selbstkritik. Auf die Suche gehen, neue Wege finden, neue Kräfte mobilisieren, neue Hoffnungen auftun.
Ein erster Schritt war der, dieses virtuelle Zuhause, dieses "augenBLICKliche" Zuhause wieder zu einem Zuhause, zu einem Heim werden zu lassen.
Jetzt fühle ich mich wohl hier, geborgen, warm umfangen. Der Neubeginn des Schreibens, auch wenn ich das, was mich am allermeisten bedrückt hier nur gänzlich vage ansprechen darf und ansprechen werde.
Vielleicht gelingt es mir, meinen Blick wieder den schönen Seiten des Lebens zuzuwenden. Vielleicht habe ich das Glück, mein eigenes Glück wieder bewusst wahrnehmen zu können.
Vielleicht habe ich endlich gelernt!
augenBloglich 23.08.2004, 10.53
Liebe Andrea,
es freut mich, dass Du so "treu" weiter liest und mir immer und immer wieder Mut machst. Ich weiß nicht, ob Du ermessen kannst, wie gut mir das tut !?
Danke.
s.
Liebe S.,
ich wünsche Dir, daß dieses gemütliche Fleckchen Augenblick eine neue Heimat sein kann.
Und für alles andere wünsche ich Dir viel Glück und Kraft.
Liebe Grüße
Chris & Co.
vom 23.08.2004, 19.48
Liebe Chris,
ich danke Dir von ganzem Herzen. Du weißt das!