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Einträge vom: 31.12.2014

Silvester

Der Silvesterabend liegt mir schwer und bleiern im Magen. Ich mag Silvester nicht.

Vermutlich mochte ich Silvester als Kind, allein schon wegen des späten Zubettgehens und des Feuerwerks, aber meine Erinnerungen daran sind trübe und kaum vorhanden. Und in den erinnerungsfähigen Jahren war Silvester zumeist mit Erwartungen überhäuft, die der Abend nie erfüllen konnte.

 

In diesem Jahr haben wir keine gute Lösung gefunden. Die Trennung kam sozusagen dazwischen. Während die eine Tochter erstmalig mit ihren Freundinnen feiern möchte, aushäusig, und das auch gerne darf, möchte die andere Tochter auf keinen Fall irgendwo hin unter andere Menschen, sondern schlicht zu Hause bleiben.

 

Nun hätte ich Vater und Tochter natürlich hier allein lassen können, aber das würde ich als befremdlich empfinden und auf die Schnelle findet sich auch keine aushäusige Möglichkeit.

Ich mache mir nichts aus der Silvesternacht. Umbrüche, Veränderungen und Aufbrüche machen nicht Halt vor einem Jahreswechsel oder beginnen mit einem solchen.

 

Es ist Zufall, dass es hier und heuer zwar genauso ist, aber das hat nichts mit dem Jahresende und Neubeginn zu tun.

 

Obwohl ich gestehe, dass ich mich freue, wenn 2014 einfach zuende geht und zwar ohne weitere Vorfälle, Krankheiten oder anderen gravierenden Ereignissen. Das alte Jahr hatte davon eine Menge zu bieten und ich freue mich, wenn das neue Jahr ruhiger beginnt.

 

Ginge es nach mir, würde ich den Jahreswechsel schlicht verschlafen.

Nun geht es aber im Leben immer und grundsätzlich nicht ausschließlich um mich und ich denke, wir werden den Abend pizzazubereitend und uns sonstwie unterhaltend verbringen.

Letztlich liegt es ja uns, ihn zäh und endlos oder unterhaltsam werden zu lassen.

 

Natürlich bin ich gespannt, was das neue Jahr bringen wird. Unabhängig davon, ob ich Silvesterabende mag oder nicht, verfalle auch ich dem damit verbundenen Neubeginn und Ungewissen.


augenBloglich 31.12.2014, 10.01| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedanken

Unterschiede

Für niemanden ersichtlich, aber für mich deutlich spürbar, nehme ich jeden Tag neue, winzig kleine Veränderungen wahr.
Unterschiede, die mein Leben nachhaltig verändern, seit die Trennung vollzogen ist.
Das Warten auf die ausstehende, aber nahende räumliche Trennung hat durchaus etwas Zermürbendes, gibt aber auch immer wieder Hoffnung auf einen Neubeginn.

Zum ersten Mal gespürt, dass sich etwas in mir verändert hat, habe ich als ich neulich - ich täuschte einmal mehr Hausarbeit vor - unvermittelt "Friend in a bar" von Tina Dico hörte.

Nun muss man wissen, dass, wann immer ich dieses Lied hörte, ob live, im Radio auf Youtube...... unabhängig von Zeit und Raum, die Tränen flossen. Unaufhaltsam. Nicht, dass ich hätte etwas dagegen machen können.
Natürlich war mir bewusst, dass die Tränen flossen, weil ich mich in einer Opferhaltung wähnte und mich fühlte, wie jene besungene alte Freundin:


"She looked so much older I`d have to say
She used to dress so lovely and smart
And now her colours, they were faded and her hair was a mess
Her expression was tired and hard"


Und ebenso natürlich wäre ich lieber gerne die Singende gewesen, jene Freundin, die mit Erschrecken die Veränderung an der anderen wahrnimmt.

Nun lief dies Lied also unvermittelt.
Ich wartete förmlich auf das Weinen, aber es blieb aus.
Verwundert eilte ich zum Spiegel, vielleicht war etwas mit meinen Tränendrüsen nicht in Ordnung, meine Lider verklebt oder eine sonstige üble Heimsuchung hätte mich überkommen.
Ich sah relativ normal aus, im Spiegel und hatte nicht den Eindruck, als könnten die Tränen nicht fließen, so sie denn wollten.
Mir kam das seltsam vor. Über Jahre war das mein Tränenlied. Immer.

Um ganz sicher zu gehen, machte ich das Lied, nachdem die letzten Töne verklungen waren, noch einmal an.
Wieder nichts.
Also nichts, außer der wunderbaren Stimme und des schönen Songs.

Dieses Mal eilte ich nicht zum Spiegel, sondern freute mich.
Ich hatte meine Opferhaltung abgelegt. Von der Passivität in die Aktivität gegangen.
Einhergehend mit starken Schuldgefühlen, aber dennoch befreiend.

Eine kleine Veränderung mit einer großartigen Auswirkung - für mich.

Es liest sich nicht annähernd so, nehme ich an, wie es sich anfühlt, aber das muss es auch nicht.

Dies war vielleicht von den minikleinen Veränderungen, die großartigste. Natürlich genieße ich es auch, dass ich besser schlafe. Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass ich wirklich perfekt und wunderbar schlafe, aber ich schlafe längere Zeiten am Stück und wenn ich tatsächlich nachts erwache, dann nicht mit tränenfeuchtem Gesicht und Problemen und Sorgen vor Augen, sondern unbeschwert und wie befreit.

Sobald ich exakt dieses  Gefühl bewusst wahrnehme, schleicht sich ein Lächeln in meine Gesicht und ich kann wieder einschlafen. Zuvor undenkbar. Stundenlanges Wachliegen war der nächtliche Alltag.
All das scheint vorbei.

Nun bin ich ja der Meinung, mein Spiegelbild müsste mir das morgens zeigen.
Ich erwartete also, aufzustehen, in den Spiegel zu blicken und Erleichterung, Befreiung und Unbeschwertheit in strahlende Schönheit umgesetzt zu sehen.
Gut, wenn schon nicht in Schönheit, dann zumindest in irgendeinem Strahlen.
Nun  hat sich das bis zu meiner Gesichtshaut möglicherweise noch nicht herumgesprochen.

Es kam auch noch niemand auf mich zu und erklärte mir, ich sähe aber erholt, anders, besser oder sonstwas aus. Die innere Wandlung benötigt offensichtlich noch ein wenig Zeit, um aus sich herauszukommen.
Bitte.
Meinetwegen.

Solange die Haut sich nicht entscheidet, die innere Wandlung mittels Pickeln und neuer Barthaare zu offenbaren, kann ich warten.

Ich übe mich solange darin, mich zurechtzufinden, in meinem neuen Leben.
Es fühlt sich sehr gut an!




augenBloglich 31.12.2014, 06.30| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedanken

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Marie
Toll, dass Du wieder bloggst!
Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr und hoffe, ich lese Dich nun wieder regelmäßig!
2.1.2015-4:56
Hanna
Nochmal herzlichen Dank für die Hilfe und du hast einen sehr tollen Blog ! (:
26.11.2011-16:21
Gartenfee
Hi, bist du gar nicht mehr hier am Werk??? Das wäre aber schaade.
25.2.2011-23:00
patricia
wie heißt deine lehrerin!!!!!!!!
1.3.2008-16:20
NIcole
Hey, ich find das super das Du Dich durchgesetzt hast bei den anderen Müttern. Ist doch egal was die sagen. Bin stolz auf Dich. lieben Gruß
NIcki
30.3.2007-9:25